18. Juli 2014
Man kann verschiedene Gründe haben, einen Blog zu führen …
… man ist an der techischen Seite des Internets interessiert und möchte mittels HTML, CSS, PHP und Java Script gerne tüfteln (ehem … irgend jemand hier aus dieser Ecke?),
… man möchte zu einem bestimmten Thema eine Art Journal führen, um das eigene Wissen, ein Projekt oder eine persönliche Meinung festzuhalten (aha, ich merke schon: hier werden einige wach),
… man möchte mit Gleichgesinnten in Kontakt treten und seine Interessen teilen (ein zustimmendes Nicken bei der Mehrheit) möchte,
… weil man irgendwo gehört hat, mit einem Blog liesse sich leicht und schnell Geld verdienen (habe ich mir schon gedacht: das will natürlich niemand zugeben!),
…
Hier könnte sich ein unglaublich weites Feld von Interpretationen und Prognosen auftun – aber diesen Boden betrete ich jetzt nicht.
Worauf ich indessen hinaus will: Egal, aus welchen Gründen man einen Blog führt, es ist ein zuverlässiges Instrument um herauszufinden, was man eigentlich will, was wichtig ist.
Immer wieder lerne ich Frauen kennen, die gerne einen eignen Blog schreiben würden, sich aber nicht trauen.
Die Angst vor dem Umgang mit der technischen Seite lasse ich hier nur bedingt gelten: es gibt mittlerweile zahlreiche – auch kostenlose! – Angebote, einen Blog mit einem einfachen Programm zu starten. Bei Blogger.com beispielsweise oder WordPress.com kann mit ein paar wenigen Klicks (so lautet zumindest das Versprechen) ein eigener Blog erstellt werden.
Und trotzdem. In der Schweiz bloggt Frau nur zögerlich. Würde schampar gern. Aber eben.
Liegt es an unserer Kultur, dass wir uns möglichst nur milimeterweise – wenn überhaupt – aus dem Fenster lehnen? Es hat mich selbst beispielsweise unglaubliche Überwindung gekostet, ein Bild von mir zu publizieren. Und natürlich ist es in der kleinsten Grösse, die dieses Layout zulässt.
Nur wer etwas sagt, hört auch seine eigene Stimme.
Manchmal glaubt man ziemlich gut zu wissen, was man denkt und fühlt. Welche Meinung man hat, was man sagen möchte.
Will man es in Worte fassen, will man passende Bilder dazu auswählen, will man die passende Gestaltung bestimmen, erst dann merkt man, dass die Details noch gar nicht ausgereift sind. Die persönliche Auslegung noch nicht ganz stimmig ist.
Dieses Suchen nach der persönlichen Sprache, Struktur und Form ist ein extrem spannender Prozess.
Erst recht für jene, welche Hochdeutsch oder Schriftsprache etwa so souverän beherrschen wie die schweizerischen Tatort-Kommissare …
Mit dem Posten (dem Veröffentlichen von Beiträgen) ist es aber noch nicht vollendet: Im Idealfall sendet das Geschriebene Signale aus – wie ein Wal mit seinem Echolot (deshalb dieses Beitragsbild oben) und stösst früher oder später auf Resonnanz.
Auf Posts folgen Kommentare von Lesern. Es melden sich Gleichgesinnte. Das Teilen und Austauschen wird wichtig. Ein inspirierendes Netzwerk entsteht.
Ich würde hier unglaublich gerne über Blogs von Schweizerinnen berichten!
Vorschläge sind herzlich willkommen!
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