10. Juli 2014
Kürzlich habe ich Geburtstag gefeiert – nicht gross aber fein.
Über den ganzen Tag verteilt erreichten mich liebe Glückwünsche per SMS.
Obwohl ich keine besonders aktive Facebook-Benutzerin bin, wurden sogar viele Glückwunsch-Posts an meine Chronik gepinnt. So nett! dachte ich.
Dann kam die Karte oben. Sie lag in meinem Briefkasten, war persönlich beschrieben, war frankiert und eingeworfen worden. Und zwar rechtzeitig.
Es kamen auch noch andere Karten, real und nicht digital. Schöne, aufmerksame Karten.
Es waren bedeutend weniger Karten als noch vor Jahren. Wenn ich ehrlich bin, verschicke auch ich weniger Glückwünschkarten als auch schon (und das, obwohl ich unzählige Karten in meinen Schubladen horte).
Karten sind persönlicher als SMS oder Facebook-Posts. Sie benötigen viel mehr Zeit von der Idee bis zur Realisation (was vor allem auch dadurch erschwert wird, dass wir sehr ungeübt geworden sind im Schreiben von Hand!).
Dieser Mehraufwand macht sie deshalb auch zu etwas Besonderem. Habe ich als Teenie noch die ganze Zimmerwand mit Urlaubskarten tapezieren können, so hängen heute die wenigen Karten bewusst für einige Zeit an der Wand.
Aber ich will die moderne Art des Glückwunsch-Verschickens gar nicht verschreien!
Spontan und schnell zum Geburtstag zu gratulieren ist vollkommen in Ordnung. Zeigt es doch, dass jemand an mich gedacht hat (auch wenn es mithilfe einer App oder dergleichen war) und mir ein Zeichen schickt.
Übrigens: Genauso schnell und umkompliziert, wie man Glückwünsche digital verschickt, kann man sich auch dafür bedanken.
Ein Kompromiss: von Hand schreiben und digital schicken (verkürzt die Phase der Realisation ungemein)!
Gesehen bei Cristina Vanko – sie nennt es „Modern Day Snail Mail“ und schreibt SMS wunderschön von Hand und verschickt sie dann als Bild, zu bewundern hier.
Die Karte oben – bleibt nun einige Zeit auf meinem Schreibtisch – während all die SMS und Facebook-Posts in der digitalen Mail-Box nach unten rutschen.
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